Die Ausbreitung invasiver Tigermücken im urbanen Raum wird durch den Klimawandel und die Globalisierung auch in der Schweiz zunehmend relevant. Die erste Tigermücke würde 2003 in der Schweiz nachgewiesen, seit 2015 wird die Lage überwacht. Unterdessen haben die Mücken weite Teile von den Kantonen Tessin und Basel besiedelt und werden auch regelmässig in Zürich gesichtet. Die Flächen, auf denen die Mücken nachgewiesen wurden, vergrösserten sich im vergangenen Jahr um mehr als das Doppelte (Quelle). Diese Aedes-Moskitos übertragen Krankheiten wie Dengue oder Zika, stechen sowohl tagsüber als auch nachts und stellen eine akute Gefahr für die Lebensqualität und Gesundheit der Bevölkerung dar. Jede weibliche Tigermücke legt im Durchschnitt etwa 300 Eier im Leben, die sich innerhalb einer Woche zu erwachsenen Mücken entwickeln. Etwa die Hälfte dieser Nachkommen sind weiblich, die wiederum weitere Eier legen und den Zyklus fortsetzen. Deshalb ist es wichtig, bereits vereinzelte Mücken abzufangen. Die Krankheiten sind zwar nicht typisch für Europa, Erreger werden jedoch Jahr für Jahr von Reisenden eingeschleppt. Sticht eine örtliche Tigermücke die infizierte Person, könnte dies zur ersten autochthonen (inländischen) übertragen in der Schweiz führen. Laut dem WHO wurden 2023 in drei europäischen Ländern autochthone Fälle gemeldet: Italien (82), Frankreich (45) und Spanien (3).
KIM ist eine Tigermückenfalle, die unter Berücksichtigung von Faktoren, die u.a mit der Stadt Zürich eruiert wurden, entwickelt wurde. Die Falle soll im öffentlichen Raum eingesetzt werden, ohne Strom (kein CO2) und Chemikalien (keine Insektizide) funktionieren, und den Mückenbestand nachhaltig reduzieren, ohne die heimische Biodiversität zu beeinträchtigen.
Darüber hinaus ist KIM mehr als nur eine Tigermückenfalle. Das Konzept zielt darauf ab, das Wohlbefinden von Mensch und Natur in der Stadt zu fördern. Für die optimale Durchführung des Projekts ist die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung unerlässlich. Deshalb ist es wichtig, möglichst früh im Prozess im engen Austausch mit verschiedenen Parteien zu stehen.
- Langfristige Hauptziele
- Reduktion der Aedes-Mücken-Population (Fokus auf Aedes albopictus) dort, wo sie bereits vorhanden ist, bzw. Eindämmung der Population, wo sie sich noch nicht etabliert hat, ohne negativen Einfluss auf die lokale Biodiversität.
- Nebenziele
- Sensibilisierung, Ermächtigung und Einbindung der Bevölkerung (Testphase in Zürich).
- Förderung der lokalen Biodiversität.
- Kontrolle der invasiven Mückenarten Aedes koreicus und Aedes japonicus.